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Albrecht Goes: Gemeinde Langenbrettach

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Albrecht Goes

Das Leben von Albrecht Goes

"Ein Dichter, der so fein hören kann bei dem ist es kein Wunder, dass er das Seine zu sagen versteht"
Richard von Weizsäcker über Albrecht Goes

Albrecht Goes wurde 1908 im evangelischen Pfarrhaus in Langenbeutingen geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Nach dem frühen Tod seiner Mutter 1911 kam er 1915 zur Großmutter nach Berlin-Steglitz, wo er bis 1919 das Gymnasium besuchte. Von 1919 bis 1922 ging er in Göppingen zur Schule. 1922 trat er nach bestandenem Landexamen in das theologische Seminar in Urach ein und besuchte von 1922 bis 1923 das theologische Seminar in Schöntal. Sein Zimmergenosse dort war Gerd Gaiser. Er legte danach das württembergische Staatsexamen ab und besuchte ab 1924 das Oberseminar in Urach. Wohn- und Sterbehaus von Albrecht Goes in Stuttgart-Rohr (Im langen Hau 5) Ab 1926 studierte er Germanistik und Geschichte, später Evangelische Theologie in Tübingen und ab 1928 in Berlin, wo er von Romano Guardini beeinflusst wurde. Goes wurde 1930 in der Tuttlinger Stadtkirche zum Pfarrer ordiniert und war 1931 Stadtvikar in der Martinskirche in Stuttgart.

Schriftstellerisches Schaffen

Bereits 1932 erschienen mit Verse und dann 1934 mit Der Hirte erste Gedichtbände. 1950 veröffentlichte er die Erzählung Unruhige Nacht, die die Ereignisse eines Abend und einer Nacht in dem von den Deutschen besetzten Proskurow (Ukraine) im Oktober 1942 beschreiben. Der Ich-Erzähler wird hier als evangelischer Kriegspfarrer der Wehrmacht von seinem Lazarettstandort Winniza nach Proskurow gerufen, um den deutschen Soldaten Baranowski auf seine Hinrichtung vorzubereiten, die ihn in den frühen Morgenstunden ereilen sollte. Baranowski war wegen Fahnenflucht kriegsgerichtlich zum Tode verurteilt worden. In den Begegnungen mit verschiedenen Wehrmachtsangehörigen und im Gespräch mit dem Häftling reflektiert der Ich-Erzähler und damit der Autor die moralischen Implikationen des Zweiten Weltkriegs. Zugleich erhält der Leser Einblicke in die Doppelrolle eines Militärgeistlichen, der einen zum Tode Verurteilten bis zur letzten Minute begleitet. Damit ist der Geistliche einerseits Seelsorger, spendet Trost und bereitet jemanden im Auftrag Gottes auf das ewige Leben vor. Gleichzeitig ist er Teil des militärischen Systems, handelt im Auftrag seiner Wehrmachtsvorgesetzten und darf die Rechtmäßigkeit der Verurteilung und der Erschießung nicht in Frage stellen.

Die 1954 erschienene Erzählung Das Brandopfer thematisiert die Judenverfolgung während des Dritten Reiches anhand einer schlichten Metzgersfrau, die zuletzt durch (die ihr dann verwehrte) Selbstopferung Gerechtigkeit sucht. Das in einfacher Sprache geschriebene Werk gilt bis heute als Beitrag zu Dialog und Versöhnung von Juden und Christen. Dem Autor selbst wurde 1978 für diesen Beitrag die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen. Die beiden Werke Unruhige Nacht und Das Brandopfer wurden verfilmt.

Quelle: wikipedia.de