...liegt am Südhang des Baches gleichen Namens
Der Ort blickt auf eine lange und inhaltsreiche Geschichte zurück. Siedlungsspuren lassen sich schon aus der Keltenzeit (ca. 360 v. Chr.) nachweisen.
Die erste alemannische Siedlung (ca. 350 n. Chr.) hieß vermutlich Odoldinga. In der Flurbezeichnung Wettlingen könnte dieser Name enthalten sein. Die Franken eroberten und christianisierten um 500 n. Chr. die Alemannen und gründeten westlich von Odoldinga ein neues Dorf mit dem Namen Brettach (breit aha = breite Au). Im Jahre 1261 wird erstmals der Brettacher Dorfadel erwähnt. Lange Zeit gehörte Brettach den Herren der Gaugrafschaft Weinsberg. Verschiedene Herrschaften teilten sich später den Besitz der Bauernanwesen.
Um 1400 zählte Brettach bereits 400 Einwohner. Im 16. Jahrhundert ging es der Bevölkerung so gut, daß sie kräftig zunahm. 1544 bauten die Brettacher ihre zweite, diesmal sehr große Kelter. Im Obergeschoß und im Querbau befanden sich der Ratssaal und die Verwaltungsräume. Kelter und altes Rathaus wurden 1945 zerstört.
1504 ging der ständige Herrschaftswechsel zu Ende: Die Kurpfälzer und die anderen Herren mußten Brettach an den Herzog von Württemberg abtreten. Seither ist das Dorf württembergisch.
Unter Herzog Ulrich begann 1534 hier die Reformation. Sein Sohn, Herzog Christoph, vollendete sie um 1540. Unter der Herrschaft der Württemberger folgte eine ruhige Zeit.
Der 30jährige Krieg unterbrach allerdings für einige Jahrzehnte den relativen Wohlstand. Wiederholte Male besetzten, plünderten und brandschatzten Landsknechte das Dorf; Hunger, Krankheit und Tod waren die Folge. Im Jahr 1635 wütete die Pest.
Durch das im Jahr 1613 errichtete Friedhofstor, das von nun an "Pesttor" hieß, trugen die Überlebenden ihre Toten in ein Massengrab. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts, Jahrzehnte nach dem verheerenden Glaubenskrieg, waren die schlimmsten Folgen beseitigt.